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Hospizbegleitung: Definition, Aufgaben & Ausbildung

Gesellschaft in den letzten Stunden: Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter stehen schwerkranken Menschen bei. Die Sterbebegleiter und ihre ehrenamtliche Arbeit sind wichtige Bestandteile der Hospizbewegung, die ein würdevolles Sterben ermöglichen möchte. Dieses Ziel unterstützt auch die  Deutsche Fernsehlotterie, die durch ihre Einnahmen Förderprojekte wie Hospize oder Kinderhospize in Deutschland unterstützt. Erfahre mehr zu den Aufgaben und zur Ausbildung der Menschen, die in Hospizen Sterbende und Schwerkranke betreuen.

Hospizbegleiter werden: Voraussetzungen & Wege in Deutschland

Die Hospizbewegung, entstanden in den späten 60ern in London, schafft es, unheilbar kranken und sterbenden Menschen die letzten Jahre, Monate oder Tage so angenehm wie möglich zu machen. Unzählige ehrenamtliche Hospizbegleiter betreuen Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichsten Geschichten. 

Der Deutsche Hospiz- und Palliativverband zählt 2021 mehr als 120.000 Menschen, die in der Hospizbegleitung aktiv sind — sowohl ehrenamtlich als auch hauptamtlich. Ihr Einsatzgebiet sind ca. 260 stationäre Hospize für Erwachsene und 19 Kinderhospize. Die Betreuung kann aber auch im ambulanten Hospizdienst stattfinden, wenn die Patientinnen und Patienten in ihrem Zuhause bleiben möchten. 

Ein ehrenamtliches Engagement in der Hospizbegleitung umfasst ca. 2 bis 4 Stunden pro Woche und wird von verschiedenen Trägervereinen und Stiftungen angeboten. 

2 Hände in Nahaufnahme auf einem Krankenhausbett. Liegende Person in Unschärfe, Besucher nicht sichtbar.
2 Hände in Nahaufnahme auf einem Krankenhausbett. Liegende Person in Unschärfe, Besucher nicht sichtbar.
2 Hände in Nahaufnahme auf einem Krankenhausbett. Liegende Person in Unschärfe, Besucher nicht sichtbar.

Aufgaben der Hospizbegleitung & persönliche Voraussetzungen

Gesellschaft leisten, zuhören, Zeit vertreiben: Bei der Hospizbegleitung stehen die Wünsche des Menschen im Fokus, seine Bedürfnisse und Gefühle. Diese Aufgaben können Hospizbegleiter während Ihres Ehrenamts übernehmen: 

  • Einsamkeit lindern: Viele Menschen haben Angst, alleine zu sterben. Hospizbegleitung leistet hier wichtige Dienste, indem sie Angehörige entlastet oder nicht vorhandene Angehörige ersetzt. Dazu gehören auch Nachtwachen. Oft kommt es vor, dass Betroffene ruhiger schlafen, wenn sie die Gegenwart eines Menschen spüren.

  • Zeit vertreiben: Die Betreuung ist individuell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt — Hospizbegleiter lesen vor, spielen Brettspiele, begleiten auf Spaziergängen, schauen Fotoalben an, hören zu. Die Aktivitäten richten sich nach den Vorlieben sowie nach der körperlichen und geistigen Verfassung der Patientinnen und Patienten.

  • Angst nehmen: Vielen fällt der Umgang mit dem eigenen Tod schwer. Hospizbegleiter sind oft heftigen Gefühlen ausgesetzt, erleben Wut, Resignation und Trauer. Aufgabe der Hospiz- und Trauerbegleitung ist es, die richtigen Worte zu finden und Trost zu spenden — auch für Angehörige des Sterbenden. 

  • Ansprechbar sein: Angehörige von Sterbenden haben viele Fragen über den gesundheitlichen Zustand hinaus. Betreuende können oft wichtige Tipps zum Umgang mit der sterbenden Person geben, Einstiegshilfen für Gespräche oder Ideen für gemeinsame Erlebnisse. Sie informieren aber auch zu rechtlichen Themen wie Patientenverfügung und Sterbehilfe.

  • Trauergruppen leiten oder unterstützen: In Trauergruppen kommen Menschen zusammen, die einen Verwandten, eine Freundin oder einen Partner verloren haben. In diesen Gruppen geht es häufig um den Austausch von Erfahrungen und Empfindungen, aber auch um gegenseitigen Halt.

Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleiter sind keine Pflegekräfte und dürfen keine Palliativversorgung übernehmen. Das bedeutet, dass die Medikation von Schmerzpatient:innen oder andere medizinische Behandlungen nicht zu ihren Aufgaben gehören. Diese Leistungen übernimmt medizinisches Fachpersonal oder ein ambulanter Pflegedienst.

Hospizbegleiter-Ausbildung: Kosten & Möglichkeiten

Die Arbeit mit schwerkranken Personen erfordert nicht nur Empathie, sondern auch ein gewisses Grundwissen. Menschen, die sich ehrenamtlich in der Hospizbegleitung engagieren möchten, absolvieren daher eine Ausbildung, die sie darauf vorbereitet. Hospizbegleiter-Kurse umfassen 100 Unterrichtseinheiten, die sich auf 6 bzw. 12 Monate verteilen. Die meisten Trägerorganisationen bieten diese Ausbildung als Wochenend- oder Abendveranstaltungen an. Zu den Ausbildungsvorgaben des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes gehört außerdem eine Praxisphase bzw. ein Praktikum von 20 bis 40 Unterrichtseinheiten. 

Die Kosten der Hospizbegleiter-Ausbildung liegen zwischen 100 und 300 Euro — in der Regel übernimmt diese der Verein, für den der oder die Ehrenamtliche nach der Ausbildung tätig sein wird. In einigen Fällen müssen die Kosten vorgestreckt werden und werden vom Verein zurückerstattet, sobald der oder die Freiwillige ein Jahr in der Hospizbegleitung gearbeitet hat.

Das sind die Inhalte der Ausbildung für Hospizbegleiter:

  • Biografie-Arbeit: Ehrenamtliche lernen, ihre eigenen Erfahrungen mit Trauer, Verlust und Tod zu reflektieren und sie in Beziehung zu anderen individuellen Lebensentwürfen zu setzen. Ziel ist, die eigenen Erfahrungen nicht auf andere zu übertragen.

  • Spirituelle Begleitung: Spiritualität in jeglicher Ausprägung spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit sterbenden Menschen. Angehende Hospizbegleiter machen sich eigene Glaubensvorstellungen in der Ausbildung bewusst. Zudem lernen sie, religiöse oder spirituelle Bedürfnisse der anderen zu erkennen und darauf zu reagieren.

  • Kommunikative Beziehungen: Verbale und nonverbale Kommunikation wird in diesem Ausbildungsbereich bewusst wahrgenommen und zum Beziehungsaufbau eingesetzt. Die Teilnehmenden lernen, wie wertschätzende, authentische Verständigung gelingt, aber auch wie das richtige Maß von Distanz und Nähe aufrechterhalten werden kann.

  • Informationen zur Hospizarbeit und Palliativversorgung: Lerninhalte in diesem Feld umfassen medizinische Informationen zur Auswirkung von bestimmten Krankheiten, Grundsätze der Ernährung am Lebensende sowie Grundkenntnisse zu Schmerztherapie und Symptomkontrolle. Die Teilnehmenden lernen außerdem juristische Grundlagen kennen wie den Umgang mit Sterbewünschen, Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht.

Jüngere Frau stützt ältere Frau beim Spazierengehen, die am Stock geht
Jüngere Frau stützt ältere Frau beim Spazierengehen, die am Stock geht
Jüngere Frau stützt ältere Frau beim Spazierengehen, die am Stock geht

Hospizbegleitung unterstützen, Ehrenamt fördern — mit einer Spende

Respekt vor dem Alter schließt auch eine würdevolle Sterbebegleitung ein — über 1750 ambulante und stationäre Hospizangebote in Deutschland setzen diesen Grundsatz Tag für Tag um. Neben dem Engagement von zahlreichen ehrenamtlichen Kräften macht das auch die finanzielle Unterstützung der Deutschen Fernsehlotterie möglich. Als Soziallotterie lassen wir 30 Prozent unserer Einnahmen in soziale Projekte fließen. Sei es durch Unterstützung von stationären Hospizeinrichtungen wie das Albertinen Hospiz Norderstedt. Sei es durch andere Projekte im Bereich Trauerarbeit und Sterbebegleitung. Durch den Kauf eines Loses der Fernsehlotterie kannst auch du schwerkranken Menschen einen schönen Lebensabend schenken.

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